Seit ein paar Wochen testen ich und ein paar Freunde das „Samsung Wave S8500„. Mit diesem Handy möchte Samsung sein neues Handy-Betriebssystem „Bada“ vorantreiben und ein Stück vom Smartphone-Kuchen abbekommen.

Es bringt alles mit, was ein aktuelles Smartphone haben sollte. UMTS, WLAN, Bluetooth, GPS und, was das Besondere am Wave ist, ein Super-AMOLED-Display. Diese Art von Display ermöglicht kräftige Farben, ist auch noch bei Sonneneinstrahlung ablesbar (was bei meinem HTC Desire nicht der Fall ist) und schont den Akku. Durch den 1 GHz-ARM-Cortex-8-Prozessor fühlt sich das Wave sehr flott an. Und trotzdem wird der Akku nicht sofort leer gesaugt. Bei meinen täglichen Tests mit ein wenig surfen, twittern und ein paar Fotos hält es 5-7 Tage durch. Schon erstaunlich für ein aktuelles Smartphone.

Die Kamera ist das Besondere am Wave. Sie ist mit 5 Megapixeln ausgestattet und filmt Videos in der „kleinen“ HD-Auflösung von 720p. Weiterhin bringt es eine DLNA-Schnittstelle mit. Dadurch habe ich die Möglichkeit, die Filme/Fotos vom Wave per WLAN daheim am TV zu schauen, bequem vom Sofa aus. Es ist technisch auch möglich, Filme von meinem File-Server auf das Handy zu streamen, um sie dort anzusehen. Nur, wer macht das, bei dem kleinen Display? 😉

Ein kleines Manko ist die (noch) geringe Anzahl an Apps. Samsung selbst hat diese Woche die Zahl von 500 verfügbaren Programmen angesprochen. Das klingt nicht viel, bedenkt man die vielen Tausend Apps, die es für ein Android, oder iPhone gibt. Bisher konnte ich mich allerdings nicht beklagen. Es gibt Software für Twitter, Facebook und zum surfen. Außerdem sind die Spiele „Need for Speed Shift“, „Asphalt5“ und „Real Football 2010“ momentan kostenlos im App-Store von Samsung erhältlich. Und die machen wirklich Spaß. Natürlich hängt es immer von den Entwicklern ab, ob noch mehr Programme veröffentlicht werden. Wahrscheinlich puscht Samsung deshalb das Wave gerade so extrem und hat es unter 500 Testen in Deutschland verteilt.

Firmware-Updates und, wenn man möchte, Apps bekommt man per „Samsung KIES“ aufs Handy. Ich habe die Software mal installiert, bin aber nicht wirklich begeistert. Sie versucht die Oberfläche eines MacOS nachzubilden und reagiert sehr träge. Im Samsung-Forum habe ich auch gelesen, dass das Wave nicht immer erkannt wird, oder beim Update der Firmware Abbrüche zur Tagesordnung gehören. 🙁

Da ich das Wave im Moment nur zum testen habe und nicht weiß, ob es ich behalten darf, brauchte ich natürlich eine günstige und unkomplizierte Möglichkeit, an eine SIM zu kommen. Im Samsung-Forum wurde ich auf Netzclub.net aufmerksam gemacht. Dort bekommt man eine kostenlose SIM und hat die Wahl zwischen 3 Tarifen. Der Tarif läuft so lange und verlängert sich automatisch, wenn man auf Werbung von Netzclub reagiert. Diese Werbung können Gutscheine, Rabatte, oder ähnliche Dinge sein. Ich habe mich für den reinen Surf-Tarif entschieden und bekomme somit 200 MB/Monat in UMTS-Geschwindigkeit, die anschließend auf GPRS gedrosselt werden. Zum testen des Waves eine feine Sache. Der Tarif kostet mich keinen Cent und bisher kam gerade mal eine Werbe-SMS, in der es um einen Gutschein für einen Müsli-Lieferanten ging. Diese habe ich (kostenlos) beantwortet und wurde für einen weiteren Monat freigeschaltet. Netzclub funkt im O2-Netz, was für manche nicht die beste Netzabdeckung bedeutet, aber für mich hier in der Großstadt optimal ausreicht.

Im Großen und Ganzen bin ich begeistert vom Wave. Es ist schnell, super ausgestattet, leicht, flach und macht einen wertigen Eindruck. Als kleines Schmankelr hat Samsung noch ein Display-Putztuch dazugepackt, welches man wie ein Anhängsel ans Wave fummeln kann. Fingerabdrücke gehören ja leider zu den modernen Smartphones dazu. 😉