Ich gehe gerne in den Nürnberger Tiergarten. Am liebsten mit meiner Nichte und meinem Neffen. Das besondere am Tiergarten ist die Größe. Egal, wie viele Besucher dort sind, es ist nie überlaufen. Von den Kinderspielplätzen mal abgesehen. Aber dafür muss man ja nicht in einen Tiergarten gehen.

In der Vergangenheit habe ich immer einen Bogen um die Delfin Lagune gemacht. Meiner Meinung nach, gehören Delfine nicht in so kleine Becken. Nun kann man zwar auch über die anderen Tiere dort sagen, dass sie nichts in Gefangenschaft verloren haben, aber irgendwo muss man auch mal einen Punkt machen.

Der Tiergarten hat in den letzten Monaten an einer neuen Lagune für die Delfine gearbeitet und diese scheint nun eröffnet worden zu sein. Am vergangenen Sonntag dann die Überraschung. Der Tiergarten fasst den Eintritt für die Lagune mit dem Eintrittspreis für den Tiergarten zusammen. Bisher musste man, wollte man die Delfine sehen, an der Lagune extra zahlen. Ab sofort zahlt das jeder Besucher mit seinem Eintrittspreis mit. Das bedeutet, dass aus 9 Euro nun 13,50 Euro Eintritt geworden sind.

Meiner Meinung nach ist das eine Frechheit und ich vermute, der Tiergarten befürchtet, auf den hohen Kosten für den Bau und den Betrieb der neuen Lagune sitzen zu bleiben und holt sich somit das Geld von jedem Besucher zurück.

Was hat man nun noch für Möglichkeiten? Man kann den Tiergarten meiden und Alternativen für eine Freizeitbeschäftigung suchen. Wie erkläre ich das aber den 2 Kleinen? Sie mochten es, die Affen zu beobachten, oder die Giraffen zu zählen. Auf der anderen Seite wird der Tiergarten an seiner neuen Preispolitik hängen bleiben wollen, auch wenn die Besucherzahlen nach unten gehen. Ich glaube, die Alternative ist, nur noch 1mal im Jahr den Tiergarten zu besuchen. Damit haben die Kinder ihren Spaß und ich unterstütze nicht mehr als nötig die Preiserhöhungen.

Kommentare

Auch unabhängig von der Delfinlagune habe ich eigentlich schon lange mit einer Preiserhöhung gerechnet. Die Karten waren bisher immer recht günstig, im Vergleich mit anderen Zoos. Vielleicht lohnt sich jetzt auch eine Dauerkarte für dich? Der Preis für diese bleibt wohl gleich.

Leider war mir das völlig klar. Ärgern tut es mich trotzdem. Für viele Besucher (ich klammere jetzt mal die Nürnberger aus) ist ein Delphinarium eine Attraktion, einfach weil es selten ist. Das ganze Geld was diese seltsame Lagune jetzt aber kostet wäre sicher besser in anderen Gehegen aufgehoben. Sicher ist Nürnberg landschaftlich einer der schönsten Tiergärten in Deutschland, doch etliche Gehege hinken so manch anderem Tierpark hinterher.

Gut, Schneeleoparden haben gezeigt wies es zu machen ist, doch leider wurde nicht konsequent weitergegangen sondern Unsummen für dieses Lagunenteil verpulvert. Und wer muss es büssen ? Die Nürnberger Besucher die 3-4 im Jahr in Tiergargen gehen….

Leider ist eine Dauerkarte für mich keine Alternative. Ich brauche dann nämlich 3 Stück davon und damit es sich rechnet, muss ich 5 mal im Jahr mit den Kids hingehen. Das schaffe ich nicht, da es noch viele andere Sachen gibt, die wir erleben wollen.

Das boykottieren bringt aber auch nichts, denn die Lagune kann nach diesem Aufwand schlecht wieder geschlossen werden. Und bevor der Tiergarten das alte Preismodel zurückholt, erhöhen sie doch sicher den Preis, um die Verluste auszugleichen.

Boykott wird aber die einzige Möglichkeit sein, diesen Unsinn zu stoppen. Das hätte eine große Signalwirkung auf die Eröffnung weiterer Delfinarien. Klar 24 Millionen will man nicht einfach so verschenken, aber dann müssen sie sich halt etwas einfallen lassen, denn Köpfe werden auf jeden Fall rollen.
Außerdem wird mit Schließung die unsinnige Delfintherapie verhindert, mit der Nürnberg weitere Millionen in die Kassen spülen will .. auf Kosten der Delfine.

Das große Geschäft mit den Delfinen mit der großen Hoffnung Betroffener ist nicht zu rechtfertigen.
http://therapieohnedelfine.de.to/

Das Verlangen der Kinder, echte Wildtiere zu sehen, als Argument für einen Zoobesuch zu nehmen ist nicht mehr gültig. Ich kenne viele Kinder die sich sehr gut mit Tieren auskennen, um deren Bedrohung wissen ohne auch nur eines davon jemals live gesehen zu haben. Was kann ein Zoo denn über Wildtiere vermitteln? Das einzige ist, daß Yacks wirklich streng riechen aber doch nicht wie die Tiere leben! Das kann jede gute Dokumentation im TV oder ein Buch besser auch wenn die Kinder dabei nicht an der frischen Luft sind. Warum versucht man in diesen Zoos nicht auf die heimische Tierwelt besser einzugehen? Keine Sau interessiert sich für die mickrige Ringelnatter, wenn daneben die 3m Anakonda liegt.
Delfine sind mit die am höchsten Entwickelten Lebewesen auf der Erde, gewisse Hirnareale sind sogar besser entwickelt als die vom Menschen. Das sind nicht irgendwelche Fische denn Delfine geben sich selbst Namen und lernen die Namen ihrer Familienmitglieder. Delfine haben Emotionen wie Treuer, Freude, Wut und das Bewußtsein dass sie diesen gekachelten Löchern nie wieder entkommen werden. Ein ganz klares Zeichen dafür: Die hohe Sterblichkeit in Gefangenschaft.

Im Großen stimme ich dir zu. Was die Kinder betrifft, sind „meine“ noch zu klein, um diesen Unterschied zu verstehen. Sie wollen die Affen und die Ziegen eben direkt vor sich sehen.

Die Zucht in Gefangenschaft sorgt für einen Überschuss an Tieren. Babys sind nämlich Kassenmagneten und ziehen massenweise Besucher an, die zusätzlich zum Eintrittsgeld auch noch Geld in den Geschenkeshops und Snackbars der Zoos ausgeben. Zoos können vielleicht größere und feudalere Anlagen bauen, aber es sind und bleiben doch Gefängnisse. Viele „Verbesserungen“ sind eher kosmetischer Art und dienen eher den Besuchern als den Tieren. Die meisten Tiere in Gefangenschaft leiden unter Frustration und Langeweile. Anstatt Millionen darauf zu verschwenden, Unmengen an Tieren einzusperren, sollten wir uns für die Erhaltung und Wiedereinrichtung dessen einsetzen, was wir Menschen den Tieren genommen haben: ihren ursprünglichen Lebensraum.