Der dritte Halbmarathon in diesem Jahr liegt hinter mir. Es war nicht unbedingt der schönste, dafür entschädigt die Endzeit.

Angefangen hat die Saison mit einem misslungenem Halben in Fürth. Das Höhenprofil der Strecke wechselte ständig zwischen hoch und runter, die Sonne brannte und mein Kreislauf machte ab Kilometer 17 nicht mehr mit. Die Endzeit mit knapp unter 2 Stunden konnte mich nicht zufrieden stellen. Da hatte ich eine bessere Zeit erwartet.

Den Zweiten lief ich um den Tegernsee. Die Strecke dort war sehr schön. Wenn man Zeit und Muse hat, kann man die Berge, den See und die Zuschauer genießen. Das Wetter war für einen Lauf perfekt, aber wieder gefiel mir die Zielzeit nicht. Diese lag zwar diesmal schon merklich unter 2 Stunden, mit 21 Sekunden aber über der 1:50er Marke, die ich mir als geheimes Ziel gesetzt hatte.

Es galt also, bei dem gestern stattfindenden Sportscheck-Stadtlauf in Nürnberg nochmals alle Kräfte zu mobilisieren, um beim letzten Lauf in diesem Jahr die gewünschte Zeit zu erreichen. Zu Beginn sah das Wetter ganz passabel aus, die Sonne schien, es war strahlend blauer Himmel, aber das täuschte. In den schattigen, windreichen Passagen wurde es kalt. So kalt, dass der verschwitzte Körper zu frieren begann. Nicht sehr angenehm, denn das kostet Kraft. Ein anderer Punkt, der mir bei diesem Stadtlauf nicht gefällt, die Strecke muss für den Halbmarathon zweimal gelaufen werden. Es hat zwar den Vorteil, dass man sich auf der ersten Runde mit der Strecke vertraut machen und auf der zweiten Runde sein Tempo entsprechend anpassen kann. Psychologisch ist dieser Weg aber ganz schlecht, zumindest für mich. Man läuft nach der ersten Runde durch den Start-Ziel-Bereich und bekommt das Gefühl, am Ziel zu sein, muss dann aber noch einmal die ganze Runde laufen. Das deprimiert schon ein wenig.

IMG-20131003-WA0003.jpgBis Kilometer 4 war ich müde. Normalerweise ist das der Zeitpunkt, wo ich weiß, ob es ein guter Lauf wird. Diesmal wusste ich, es wird nicht einfach. Keine Ahnung weshalb. Ich war gut vorbereitet, der Start war kurz nach halb Zwei, also nicht zu früh und auch nicht zu spät. Die ganze Distanz über verlor ich immer wieder die Lust und musste mich selber zwingen, nicht aufzugeben. Nach der ersten Runde und somit der Hälfte der Strecke wusste ich, dass ich gut in der Zeit lag. Meine GPS-Uhr, die ich für die Anzeige der Laufgeschwindigkeit nutze, konnte ich schon am Start vergessen. Sie zeigte entweder gar nichts an oder startete neu. Also wich ich auf meine Stoppuhr aus und rechnete bei jeder Kilometermarkierung die Geschwindigkeit im Kopf aus. Man hat ja Zeit und kann das in Ruhe mache. 😉 Zum Glück habe ich liebe Freunde, die mich an verschiedenen Stellen der Strecke mit lautem Anfeuern und aufbauenden Schildern über selbige getrieben haben. Auf den letzten 2 Kilometern wusste ich, dass ich meine Zielzeit von unter 1:50 schaffen werden, selbst wenn ich im Gehen ins Ziel einlaufen würde. Was dann am Ende auf der Uhr stand und vom offiziellen Zeitchip bestätigt wurde, tröstete mich über die Qualen hinweg und zeigte mir, dass sich das Durchhalten gelohnt hat. Ich überquerte das Ziel nach 1:43:21 und stellte damit für mich eine neue persönliche Bestzeit auf.

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Dies war der letzte Lauf in diesem Jahr, aber der nächste für 2014 ist schon geplant. Dann geht es nach Wien und wer weiß, welche Zielzeit mich dort erwartet.